Vimage Special

Die Farbmodelle von Vimage

Vimage kennt keine Farben. Bilder bestehen aus Pixeln mit bestimmten Zahlenwerten. Dies sind die Grauwerte.

 

Farben werden erzeugt, indem lediglich bei der Bildanzeige ein Farbmodell benutzt wird. Es gibt die vier Farbmodelle: MONO, XY, RGB und CMYK.

 

• XY hat zwei Bänder und den Radiotyp „XY“.

• RGB hat drei Bänder und den Radiotyp „RGB“.

• CMYK hat vier Bänder und den Radiotyp „CMYK“.

• Alles andere wird als MONO interpretiert, also einkanalig schwarz-weiß.

Die einzelnen Farbmodelle

RGB (Rot, Grün, Blau)

RGB ist das Computer-Hauptformat.

 

Vorteile:

 

• Alle Bänder sind gleichberechtigt.

• Die Zuordnung Farbgrauwerte – Farbe ist eineindeutig.

• RGB-Farben sind die Bildschirmfarben.

 

Nachteile:

 

• Beim Offsetdruck können Farbverfälschungen auftreten.

 

CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz)

CMYK nutzt man für offsetdrucknahe Bearbeitungen.

 

Vorteile:

 

• Die Grauwerte dividiert durch 2,55 sind die exakten Druck-Prozentwerte.

• Grauwerte von hochwertigen Scans werden beibehalten.

• Farbmanagement ist überflüssig.

• Die Farben können einer Farbwerttafel entnommen werden.

 

Nachteile:

 

• Die Bildschirmfarben stimmen nicht immer.

• Die Kanäle sind nicht gleichberechtigt, Schwarz deckt alles zu.

• Die Algorithmen von Vimage berücksichtigen nicht den CMYK-Schwarzkanal, wodurch 

   Farbverfälschungen entstehen können.

• Die angezeigten Farben des Vimage-Zeichenwerkzeugfensters sind immer RGB-Farben.

• Farbschummerungen werden immer in RGB generiert.

 

XY (Blau-Orange-Bilder)

XY ist ein Farbmodell, das es nur speziell in Vimage gibt. Es wurde zur farbigen Anzeige von Bildern mit zwei Farbkanälen entwickelt. Es gilt folgende Umrechnung in/aus RGB:

 

• XY in RGB:            Rot = X,         Grün = ½X + ½Y,      Blau = Y

• RGB in XY:            X = Rot,         Grün wird ignoriert,   Y = Blau.

 

Mit dieser Zuordnung werden die beiden Bänder ästhetisch in den Farben mittelblau und orangebraun visualisiert.

 

XY-Bilder werden u. a. als Generatorbilder im Kontext Projection engines und für die Farbschummerungserzeugung nach Brewer eingesetzt. Ein Export in Tiff oder Bmp ist nicht sinnvoll und auch nicht möglich.

MONO (Monochromatisch)

MONO ist einfarbig. Höhenmodelle haben immer das Farbmodell MONO.

 

Vorteil:

 

• Die Grauwerte sind exakte numerische Werte, z. B. Höhen.

 

Nachteil:

 

• Farbdarstellung ist nicht möglich.

• Die Farben des Vimage-Zeichenwerkzeugfensters sind immer RGB-Farben. In MONO wird aber immer nur mit einem Grauwert gezeichnet.


Offsetdruck-Vierfarbdruck, Tiefe und UCR

 

Der Farboffsetdruck erfolgt in vier Farben. Zu Cyan, Magenta und Gelb kommt ein zusätzliches Schwarz, die „Tiefe“ hinzu. Dabei werden Grauanteile in den Buntfarben zu Schwarz zusammengefasst. Hierbei können die Tonwerte der „unter Schwarz liegenden“ Buntanteile verringert werden (Under Color Removement, UCR). Vimage verfügt über ein kompaktes UCR, das immer dann gerechnet wird, wenn RGB in CMYK umgewandelt wird. Zur Einstellung des Schwarzauszuges gibt es zwei praktische Parameter, den Grenztonwert und die Farbrücknahmeprozente.

 

Grenztonwert: Der Grenztonwert ist der Grauwert, ab dem Schwarz aus den Buntfarben herausgezogen wird. Er wird im Dialogfeld „Schwarz beginnt bei Tonwert …“ angegeben. Es sind Werte von 50 % bis 100 % möglich.

 

• 50 % mischt Schwarz bereits in relativ helle Töne ein. Wenn Schwarz auf der Maschine „zu stark druckt“, können Farben zu trüb werden, daher bei dunklen Farben riskant.

 

Werte um 75 % erzeugen optimale offsetübliche Schwarzauszüge.

 

Wert 100 % lässt alle Farben bunt, und schwarz bleibt leer. Es entsteht eine Lithographie für Dreifarb-Offsetdruck.

 

Farbrücknahmeprozente: Die „Farbrücknahmeprozente“ geben an, um wie viel die Buntfarben „unter Schwarz“ zurückgenommen werden. Es sind Werte von 0 bis 100 % einstellbar.

 

Wert 100 % druckt mit minimalem Farbauftrag. Theoretisch vorteilhaft. Säume mit wechselnder Farbsättigung können aber Passerprobleme verursachen.

 

Wert 70 % druckt „unter schwarz“ mit nur 30 %. Für Strichvorlagen grundsätzlich zu empfehlen.

 

Wert 35 % druckt „unter schwarz“ mit 65 %. Bei Halbton-Farbbildern sinnvoll. Die Farben unter schwarz können zu Passerproblemen führen.

 

Bei Wert 0 % drucken unter Schwarz alle Farben voll mit. Es entsteht („mit 400 %“) ein sehr satter Farbauftrag.

 

Extremwerte

 

50/0                 Ganz satter Farbauftrag mit „bis zu 400 % Farbe“. Gilt als „sehr nass“.

50/100             Voller Unbuntaufbau in den Tiefen. „Ganz sparsam und trocken“.

100/0               Kein Schwarz. Dreifarbdruck.

100/100           Kein Schwarz. Dreifarbdruck.

 

Empfohlene Kombinationen

 

50/70               Evtl. empfohlen für Karten-Strichzeichnungen mit hellen klaren Farben.

75/70               Für Strichzeichnungen allgemein zu empfehlen.

75/35               Für Halbtonbilder zu empfehlen. Standard.

 

Die Werte sind wenig kritisch. Schwankungen von etwa ±20 % haben kaum eine Wirkung.


CMYK-Bilder, Vimage und Farbverbindlichkeit

Gegenüber dem Windows-Betriebssystem und darauf aufbauenden DTP-Programmen hat Vimage eine völlig andere Farb-Philosophie. Vimage arbeitet immer im Zielfarbraum, d. h. im Speicher stehen bei CMYK die tatsächlichen 4 CMYK-Farbkanäle. So kann es niemals zu undefinierten Farbabweichungen kommen, es gibt auch keine Farbprofile und kein Farbmanagment.

 

Dadurch bleiben immer alle Farbwerte authentisch bewahrt. Grauwert 127,5 ist ein exakt mit 50 % druckender Mittelton, Grauwert 25,5 druckt mit exakt 10 %.

 

Für die Monitoranzeige muss natürlich in RGB transformiert werden. Dabei sorgt eine auf Venn-Diagrammen aufbauende physikalisch exakt arbeitende CMYK-Simulation für die genaue Berechnung der Rasterpunktdeckungen. Allerdings ist das Monitorbild infoge der gegenüber Offsetdruckfarben anderen Spektralcharakteristika der Monitorphosphore nicht farbverbindlich.  



    (Auszug aus: Vimage-Buch, 3. Aufl., Kapitel 4.7)

    -SP-86-00

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