Höhenmodelle georeferenzieren

Geokoordinaten verstehen und richtig einstellen

Höhenmodelle, aber auch Karten sollen richtig georeferenziert sein. Viele Importroutinen stellen die Georeferenzierung bereits selbständig richtig ein. Es gibt aber auch viele Quellen, die keine Angaben zum Georaumbezug enthalten, z. B. Rohdaten. Dann muss die Georeferenzierung separat eingestellt werden.

Ein Bild georeferenzieren heißt, die folgenden 7 Steuerparameter richtig einzustellen:

(Anmerkung: Die letzten 3 Parameter sind weniger bedeutsam. Im Zweifelsfall sind hier unkorrekte Werte hinnehmbar. Es kann dann zu unkorrekten Überhöhungen/Pixelgrößen bei der Lambert-Schummerung und falsche Auflösungen bei Exporten kommen.)

Die richtige Georeferenzierung wird im

Geometrieparameter-Fenster,

eingestellt werden, welches über Bildverwaltung/Geometrieparameter erreicht wird.

Die grünen Felder (grüne Pfeile) sind Felder, in denen die Steuerparameter angezeigt werden. In die weißen Felder (weiße Pfeile) können Eingaben erfolgen. Außerdem sollte man die Bildgröße (orangefarbener Pfeil) im Hinterkopf haben.

Ja nach den Erfordernissen des Einzelfalles können als Geokoordinaten weitgehend beliebige Zahlenwerte angegeben werden. Es können Gradkoordinaten auf einer Erdkugel, Landeskoordinaten in Metern oder auch Millimeter auf einem Papierblatt ohne jeglichen Georaumbezug sein.

Zu beachten ist, dass die Geokoordinaten selbst immer einheitenlos sind. Die Zuordnung der Referenzeinheit sowie eines Referenzmaßstabes erfolgt erst sekundär, wenn ein Längenmaß bei einer Bildausgabe (z. B. bei einem Export in eine Tiff-Datei oder einen Ausdruck) erforderlich ist.

Im Folgenden zur Illustration der vielen Möglichkeiten einige typische Beispiele ...


Beispiel 1: Im Gradnetz referenzierte Erdkarte

Ein Höhenmodell der gesamten Erde in sog. geographischer Projektion.


Beispiel 2: Im Gradnetz referenzierte SRTM-Kachel

So sieht typischerweise ein aus einer Hgt-Datei importiertes SRTM-Gradfeld aus.


Beispiel 3: Deutschlandkarte, in Naturkilometern referenziert

Nun 4 Beispiele in denen immer dasselbe physische Bild georeferenziert wird.

Ein Höhenmodell wurde mit einem Kartennetzentwurf in eine Ebene abgebildet. Diese steht aber noch im Naturmaß, eine maßstäbliche Verkleinerung fand bei der Projektion nicht statt. Es handelt sich also um eine gedachte (riesengroße) Naturebene. Die Maßeinheit ist allerdings nicht mehr Grad (auf der Kugel), sondern Kilometer (in der Ebene).


Beispiel 4: Deutschlandkarte, in Naturmetern referenziert

Diesselbe Abbildung ohne Maßstabsreduktion in eine Naturebene. Hier aber nun in Meterkoordinaten. Meterkoordinaten können recht groß werden, dies ist aber in der Landesvermessung durchaus üblich.


Beispiel 5: Deutschlandkarte, in Kartenzentimetern referenziert

Nun eine etwas andere Abbildung. Jetzt wird ein „richtiges“ Kartennetz gerechnet, d. h. die Erdkugel wird verebnet und es wird um einen Maßstab verkleinert. Der Maßstab ist hier 1:10.000.000. Die Trägerfläche der Geokoordinaten ist nun eine kleine Kartenebene.


Beispiel 6: Deutschlandkarte, in Karten-Standardeinheiten referenziert

Vimage kennt zwei besondere Längenmaße, die Standardeinheit E und die Feineinheit F. Es gilt: 1 E = 0,1 mm und 1 F = 0,01 mm.

Gleiche Abbildung, wie soeben, d. h. die Erdkugel wird verebnet und auf 1:10.000.000 verkleinert in eine Kartenebene verkleinert. Diese wird nun aber nicht in Zentimetern geteilt, sondern in „Standardeinheiten E“.

Das Bild hat eine bemerkenswerte Eigenschaft: Die Geokoordinaten sind mit den Bildkoordinaten identisch. Das ist in vielerlei Hinsicht eine sehr vorteilhafte Eigenschaft.

-TU-23-00

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